OÖ "Heurige" gibt es im Spätsommer

Der Start der neuen Erdäpfel-Saison hat sich heuer um circa eine Woche verzögert. Die Pflanzung erfolgte mit Ende März 14 Tage später als in durchschnittlichen Jahren. Der kühle April und teilweise auch Mai trugen zudem zu einem verzögerten Start bei. Die überdurchschnittlichen Regenmengen setzten den Erdäpfelkulturen zusätzlich zu. Die warmen Tage der letzten drei Wochen haben die Verzögerung von 14 Tagen auf circa eine Woche reduziert. Die heurigen Wetterextreme bedeuten jedoch auch geringere Erträge um etwa 20 bis 30 Prozent unter dem Durchschnitt.

Quelle: LK OÖ

Die feuchte Witterung führte heuer auch dazu, dass in Oberösterreich fast alle Späterdäpfel erst ab Mitte Mai gepflanzt werden konnten. Auch in der ersten Juni-Woche gab es noch Pflanzungen, so spät wie noch nie. Meist erfolgt der Anbau bis Ende April. „Dieser späte Pflanzzeitpunkt ist auch mit Gefahren verbunden. Der Erdapfel ist eine Langtagespflanze, das heißt, die Pflanzen brauchen für das Wachstum von unterirdischen Sprossen die Zeit vor der Sonnenwende (21. Juni). An diesen Sprossen entstehen die jungen Knollen. Pro gepflanztem Erdapfel entstehen in der Regel ca. zehn bis 15 junge Knollen. Wird zu spät gepflanzt, entwickeln sich deutlich weniger Knollen. Daher ist zu befürchten, dass es heuer durch die späte Pflanzung zu geringeren Erträgen kommen wird“, erläutert Franz Waldenberger, Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ, der selbst auf seinem Hof in Pennewang Erdäpfel anbaut und direkt vermarktet.

Quelle: LK OÖ

Die Anbauflächen von Erdäpfeln in Österreich sanken in den letzten zwei Jahren deutlich. „Auch die oberösterreichischen Erdäpfelbauern haben die Flächen reduziert. Im Vergleich zum Jahr 2022 um fünf Prozent, im Vergleich zum Jahr 2021 blieben die Flächen jedoch stabil. Derzeit werden in OÖ auf 1.030 Hektar Erdäpfel angebaut. Der Anteil der biologisch produzierten Erdäpfel beträgt 207 Hektar und damit über 20 Prozent. Die Situation ist in Oberösterreich somit noch nicht so dramatisch“, erläutert Waldenberger.

Autor: Landwirtschaftskammer Oberösterreich
  • HT1 Aktuell
13.06.2023