Als Nestflüchter sind die Neugeborenen bereits kurz nach der Geburt in der Lage, ihrer Mutter zu folgen, und lieben es schon, die Anlage zu erkunden. „Unsere kleinen Rüsselnasen sind wahre Energiebündel – immer auf der Suche nach Abenteuern und neuen Gerüchen, wobei sie manchmal so ungestüm herumflitzen, dass sie über ihre eigenen Füße stolpern“, schmunzelt die Tierpflegerin begeistert.
Die beiden Mini-Schweinchen sind nicht nur winzig klein im Vergleich zu ihrer Mutter, die sicher 100 kg auf die Waage bringt, sondern unterscheiden sich auch deutlich in ihrem Aussehen: Statt des typischen rotbraunen Fells mit weißem Aalstrich tragen sie noch das gestreifte Frischlingskleid, das sie in freier Wildbahn perfekt tarnt. Erst mit ca. einem halben Jahr kommt die charakteristische Färbung der afrikanischen Wildschweinart zum Vorschein.
Die drei Ferkel halten sich viel in der Nähe der Alttiere auf, wo sie Körperkontakt und die gut gefüllten Zitzen des Muttertiers suchen. In den ersten Monaten ist die Verbindung zwischen Jungtieren und Mutter sehr eng, in dieser Zeit kann man auch beobachten, wie sich die Kleinen, nachdem sie mit großer Begeisterung und noch etwas tollpatschig durch die Anlage flitzen, wieder unter dem Bauch der Mama verstecken. Aktuell befinden sich die beiden vorwitzigen Neugeborenen noch im warmen Stall mit optimalen Bedingungen für eine gesunde Entwicklung. Wenn die ersten kritischen Tage jedoch gut überstanden sind, werden Zoobesucher im Rahmen des Programms „Meet the Keeper“ mithilfe von kleinen Kameras Einblicke auf die Kleinen haben können, begleitet von spannenden Informationen seitens der Tierpfleger.
Die Pinselohrschweine befinden sich übrigens in unmittelbarer Nähe zu den Gorillas, mit Gorillababy Jabari, und dem im November geborenen Zebrafohlen, also gibt es in dieser Ecke des Zoos jetzt mehrfach Grund zur Freude. Die größte Bedrohung für die Pinselohrschweine ist der Mensch. Da die Tiere teilweise die Ernten der Menschen zerstören, sind sie vielerorts nicht gerne gesehen und werden gejagt. Zudem dienen sie den Menschen als Nahrung. Bislang gilt die Art trotz zurückgehender Bestände aber noch nicht als gefährdet, da ihr Verbreitungsgebiet sehr groß ist und die Reproduktionsraten gut sind. Der Zoo Schmiding beteiligt sich am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für Pinselohrschweine. In dessen Rahmen wird die Zucht von in Zoos gehaltenen Tieren koordiniert.