Mit dem Start der Bauarbeiten an der Umfahrung Pupping-Karling setzt das Land Oberösterreich ein wichtiges verkehrspolitisches Signal: Die Baukosten für den rund 48 Millionen Euro schweren Ausbau der B130 Nibelungenstraße und B131 Aschacher Straße werden eine deutliche Entlastung für die Ortszentren Pupping und Karling bringen und die Verkehrssicherheit auf einer überregional bedeutsamen Strecke spürbar erhöhen. Die neuen Verkehrswege bieten zugleich eine verbesserte Anbindung an die Umfahrung Eferding und stärken die Verbindung des Mühl- und Hausruckviertels durch den Donauraum.
Projektziele und wesentliche Maßnahmen
Ziel des Projekts „Umfahrung Pupping-Karling“ ist die Entlastung der Ortskerne Pupping und Karling durch eine Verlegung des Durchgangsverkehrs. Die Umfahrung ist direkt an die Umfahrung Eferding angebunden und wird die B131 Aschacher Straße aus dem Wohngebiet von Hartkirchen in das geplante Betriebsbaugebiet verlagern. Durch diese Maßnahme wird nicht nur der Verkehrsfluss auf der B130 verbessert, sondern auch die Lärm- und Schadstoffbelastung in den betroffenen Ortszentren deutlich gesenkt. Zusätzlich wird erwartet, dass auch die L1219 Brandstätter Straße, die ins Zentrum von Eferding führt, eine Entlastung erfährt.
„Oberösterreich ist das Land der Wirtschaft, Arbeit und des Fortschritts. Deshalb brauchen wir auch eine funktionierende Infrastruktur, das gilt natürlich auch für Straßen. Die Umfahrung Pupping-Karling bringt eine wesentliche Entlastung der Ortskerne und damit für die Bewohner“, so Landeshauptmann Thomas Stelzer. „Mit der Umfahrung Pupping-Karling nehmen wir nicht nur eine bauliche, sondern auch eine infrastrukturelle Herausforderung in Angriff, die spürbare Entlastung für die Region bringt. Die Bürger profitieren durch weniger Verkehr, Lärm und Emissionen direkt in ihren Wohngebieten, und auch die Verkehrssicherheit wird erhöht. Damit schaffen wir Raum für Lebensqualität und regionale Entwicklung“, betont Landesrat für Infrastruktur & Mobilität Günther Steinkellner.
Martin Pöcheim, Leiter der Direktion Straßenbau und Verkehr: „Der Spatenstich für die Umfahrung Pupping-Karling setzt gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten einen wichtigen Investitionsimpuls, sichert Arbeitsplätze und liefert hohe regionale Wertschöpfung.“
Technische Eckdaten und Highlights:
Das Bauvorhaben umfasst eine Haupttrasse von rund 4,6 Kilometern und etwa 2 Kilometer an Nebenwegen. Die Fahrbahn wird 8 Meter breit sein und zusätzlich auf beiden Seiten ein 1,25 Meter breites Bankett bieten. Die B130 und die B131 werden durch einen neuen Kreisverkehr mit einem Durchmesser von 50 Metern verknüpft, die L1216 Oed-in-Bergen-Straße wird mit einer Verkehrslichtsignalanlage an die B131 angebunden. Geplant ist eine Bauzeit von Mitte November 2024 bis Juli 2027.
Brückenbauwerke:
Die Strecke umfasst insgesamt sieben Brücken, die unter anderem den Aschacharm und die Aschach selbst überqueren. Die Brückenbauwerke Aschacharmbrücke Au und Aschacharmbrücke Deinham werden integrale Bauwerke ohne Lager und Fahrbahnübergangskonstruktionen sein, während die markante Aschachbrücke Hartkirchen eine Stahlbogenbrücke mit einer Länge von 100,5 Metern und einer Bogenhöhe von rund 15 Metern bildet. Alle Brücken sind auf bis zu 20 Meter langen Großbohrpfählen gegründet.
Unterführungen und Hochwasserschutz:
Zwei Unterführungen an den Bahnstrecken Haiding-Aschach und Karlingerstraße werden in „weißer Wanne“-Bauweise errichtet. Entlang der neuen Strecke sind zudem mehrere Pumpwerke und Bodenfilterbecken für die Ableitung von Oberflächenwasser vorgesehen. Aus Gründen des Hochwasserschutzes werden zudem drei Kompensationsflächen eingerichtet.
Verkehrsregelung während der Bauzeit:
Die Bauabwicklung ist so geplant, dass zuerst die Brücken errichtet werden und danach die großen Massentransporte schon über die Bautrasse abseits der bestehenden Straßen erfolgen können. Dennoch werden die Bauarbeiten auch vorübergehende Verkehrsbeeinträchtigungen nach sich ziehen. Für die Errichtung der Unterführung der Schaunbergstraße werden eine Umleitungsstrecke und Ampelregelungen eingerichtet. Zur Anbindung der Umfahrung an den Bestand werden gegen Bauzeitende die Anbindungsbereiche am Baulosbeginn und -ende kurzzeitig durch Ampelanlagen geregelt.
„Nach der Fertigstellung des ersten Abschnittes der Umfahrung Eferding im Jahr 2014 und des zweiten Abschnittes 2016 wird mit der daran anschließenden Umfahrung Pupping-Karling eine Lücke im hochrangigen Landesstraßennetz geschlossen“, so Christian Dick, Abteilungsleiter Straßenneubau und -erhaltung.
Schutz von Umwelt und Natur:
Die Umfahrung Pupping-Karling beinhaltet umfangreiche ökologische Maßnahmen, die den Natur- und Artenschutz berücksichtigen. So wird entlang der Strecke ein Amphibienschutzzaun errichtet, um insbesondere Wechselkröten zu schützen. In den Vorlandbereichen und auf den Brücken über die Aschach und den Aschacharm werden Kollisionsschutzwände von drei Metern Höhe als Schutzmaßnahme für Fledermäuse installiert. Zudem wird auf Böschungen nahe den Fließgewässern ein Biberschutzgitter verlegt, um den Lebensraum dieser Tiere zu bewahren.
Zusätzliche Maßnahmen im Baulosbereich:
Zur technischen Absicherung des Baugebietes werden im Bereich des Bauloses „Umfahrung Pupping-Karling“ verschiedene Versorgungsleitungen berücksichtigt, darunter Strom-, Telekommunikations-, Gas- und Wasserleitungen sowie Breitbandinternet. In Zusammenarbeit mit der ÖBB wird die niveaugleiche Eisenbahnkreuzung aufgelassen und durch Unterführungen ersetzt, um den Verkehrsfluss sicherer und störungsfreier zu gestalten. Darüber hinaus werden die Oberflächenwässer der Wannenbauwerke durch moderne Pumpwerksysteme abgeleitet.
„Mit der Umfahrung Pupping-Karling geben wir dem regionalen Verkehr neue Strukturen und schaffen mehr Raum für Lebensqualität und Entwicklungspotenzial für die ansässige Bevölkerung und die lokale Wirtschaft,“ erklärt Steinkellner abschließend.