Equal Pay Day 2024 in Eferding am 18.10. Gleiches Einkommen für gleichwertige Arbeit!

ÖGB Frauenvorsitzende Rosemarie Lindinger und ÖGB Regionalsekretär Peter Schoberleitner machen auf die Ungerechtigkeiten bei Fraueneinkommen aufmerksam
Frauen in Eferding mit 12.181 Euro (20,5 Prozent) weniger Einkommen als Männer – ÖGB-Frauenvorsitzende Rosemarie Lindinger: „Statt Geschlechter-Lotterie ist Lohntransparenzrichtlinie rasch umzusetzen!“

Frauen im Bezirk Eferding verdienen 12.181 Euro (20,5 Prozent) weniger als Männer. Das zeigt die aktuelle Auswertung zum Equal Pay Day 2024. Während das durchschnittliche Bruttoeinkommen von Männern im Bezirk Eferding 59.460 Euro beträgt, sind es bei Frauen im Schnitt nur 47.280 Euro. Das bedeutet, dass Männer in Eferding bis zum 18. Oktober bereits das Einkommen erreicht haben, für das Frauen bis Jahresende noch arbeiten müssen. „Es kommt einem manchmal vor wie eine Geschlechter-Lotterie. Bist du eine Frau, bekommst du für gleichwertige Arbeit einfach weniger Geld als ein Mann. Das darf nicht sein“, sagt Rosemarie Lindinger, Frauenvorsitzende des ÖGB Grieskirchen/Eferding: „Wir müssen über echte Transparenz bei Löhnen und Gehältern und die Neubewertung von Arbeit reden!“

 

Umfassendes Maßnahmenpaket gefordert

 

Die Gewerkschafterin betont, dass ein faires Einkommen eine grundlegende Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben und eine gerechte Altersvorsorge ist. Die Ursachen für die Einkommensunterschiede sind vielschichtig, daher ist ein umfassendes Maßnahmenpaket zur nachhaltigen Schließung der Lohn- und Gehaltslücke erforderlich. Ein Instrument zur Förderung von Einkommenstransparenz sind beispielsweise die Einkommensberichte, die von Unternehmen mit mehr als 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erstellt werden müssen. „Da es aber keine abschreckenden Sanktionen gibt, passiert das in vielen Unternehmen schlichtweg nicht“, so Lindinger und betont, dass sich das mit der EU-Lohntransparenzrichtlinie ändert. Dementsprechend fordert der ÖGB die Bundesregierung auf, diese Richtlinie rasch und fortschrittlich umzusetzen. Damit wären unter anderem die Auskunftsrechte von Arbeitnehmer:innen gestärkt, mehr Unternehmen von Einkommensberichten erfasst und Sanktionen bei Nichterstellung fällig. „Zudem muss es eine Stelle geben, die Daten sammelt und auswertet. All das sind langjährige Forderungen des ÖGB. Eine ambitionierte Umsetzung kann als echter Booster für die Einkommenstransparenz wirken“, so Lindinger weiter.

 

Frauen verlieren eine halbe Million Euro

 

Der österreichweite Equal Pay Day fällt heuer auf den 1. November. Während Männer in Österreich im Durchschnitt 59.258 Euro brutto pro Jahr verdienen, beträgt das durchschnittliche Einkommen der Frauen 49.438 Euro, was zu einer Einkommensdifferenz von 16,6 Prozent führt. Frauen in Österreich verdienen durchschnittlich 9.820 Euro weniger pro Jahr als Männer.

 

„Frauen verlieren in einem Arbeitsleben von 40 bis 45 Jahren in Österreich durchschnittlich eine halbe Million Euro. Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Das sind 10.000 Euro pro Jahr“, rechnet ÖGB Regionalsekretär Peter Schoberleitner vor und verweist darauf, dass Österreich eines der Europa-Schlusslichter in Sachen Einkommensgerechtigkeit ist.

Autor: Peter Schoberleitner - ÖGB Grieskirchen/Eferding
07.11.2024