Bilanz 2024 der AK Ried: Fast 4 Millionen Euro für Mitglieder erkämpft

AK Oberösterreich: Unterstützung in wirtschaftlich schwierigen Zeiten

Die Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich erlebte in den vergangenen Monaten einen deutlichen Anstieg an Beratungsbedarf aufgrund wirtschaftlicher Turbulenzen und einer Zunahme von Insolvenzen, darunter die bedeutende Pleite von KTM. Viele Arbeitnehmer suchten Hilfe bei arbeitsrechtlichen Problemen sowie fehlenden Ansprüchen. Im Bereich des Konsumentenschutzes nahmen Anfragen zu Heizkosten, Internetbetrug und Besitzstörungen stark zu. Insgesamt konnte die AK Oberösterreich im Jahr 2024 ihren Mitgliedern erfolgreich fast 132 Millionen Euro erkämpfen.

Fokus auf fehlerhafte Pflegegeld-Einstufungen und Konsumentenfragen

Ein Beratungsschwerpunkt entwickelte sich beim Thema Pflegegeld, da auffällig viele Begutachtungen zur Pflegestufe fehlerhaft waren und die AK häufig höhere Einstufungen vor Gericht durchsetzen konnte. Die AK fordert hier eine lückenlose Aufklärung und Konsequenzen bei Fehlbegutachtungen. In der Konsumentenberatung häuften sich die Anfragen zu hohen und oft schwer nachvollziehbaren Heizkostenabrechnungen sowie zu Schäden durch Phishing und Problemen mit angeblichen Besitzstörungen.

Erfolgreiche Bilanz und Aufruf zur Mitgliedschaft

Im vergangenen Jahr wandten sich insgesamt über 343.000 Menschen mit ihren Anliegen an die Arbeiterkammer Oberösterreich, die für ihre Mitglieder eine beträchtliche Summe an Geldern sichern konnte. Die AK Oberösterreich lädt alle interessierten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ein, sich dem Netzwerk anzuschließen, um gemeinsam ihre Rechte zu stärken.

Unterstützung und Beratung für AK-Mitglieder in Oberösterreich

Die Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich bietet ihren Mitgliedern vielfältige Unterstützung und Beratung an. Häufige Themen in der Bildungsberatung sind Aus- und Weiterbildung, das Nachholen von Schulabschlüssen, berufliche Neuorientierung sowie Informationen zur Finanzierung von Bildungsangeboten. Die AK leistet auch direkte finanzielle Hilfen: Mit dem AK-Klassenfahrtsbonus gibt es Zuschüsse für Schulveranstaltungen wie Wandertage oder Sprachwochen (75 Euro für eintägige, 150 Euro für mehrtägige Fahrten, Antrag bis 6. Juli 2025). Lehrlinge erhalten einen Mobilitätsbonus von einmalig 100 Euro bei Vorlage eines Jugendtickets Netz oder Klimatickets. Zudem fördert die AK die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitglieder mit dem AK-Bildungsbonus von 150 Euro und unterstützt junge Menschen unter 26 Jahren mit einem Zuschuss von 100 Euro zum Fahrsicherheitstraining.

AK Ried: Starker Anlaufpunkt für Mitglieder

Im Bezirk Ried sind aktuell über 26.000 AK-Mitglieder gemeldet, von denen viele die Angebote der Arbeiterkammer nutzen. Ob es um schnelle Hilfe im Arbeits- und Sozialrecht oder um Fragen zur Weiterbildung geht – die Beratungsstelle in Ried ist sehr gefragt. Im Jahr 2024 suchten Ratsuchende die AK Ried mehr als 6.000 Mal auf, sei es telefonisch, persönlich (inklusive Bildungsberatungen) oder schriftlich. Dies zeigt, wie wichtig die Unterstützung der Arbeiterkammer für ihre Mitglieder in der Region ist.

Erfolgreiche Unterstützung der AK Ried für Arbeitnehmer im Bezirk

Die Arbeiterkammer (AK) Ried hat im vergangenen Jahr erfolgreich für ihre Mitglieder im Bezirk gekämpft und dabei fast 4 Millionen Euro an ausstehenden Ansprüchen durchgesetzt. In zahlreichen Arbeitsrechtsfällen intervenierte die AK bei Arbeitgebern und konnte außergerichtlich über 475.000 Euro an vorenthaltenem Lohn erreichen. Auch vor Gericht setzte sich die AK für ihre Mitglieder ein und erstritt weitere Gelder. Besonders deutlich wurde, dass in Betrieben ohne Betriebsrat ein größerer Bedarf an Unterstützung besteht. Häufige Probleme waren ausbleibende Zahlungen, Kündigungen und Unstimmigkeiten bei der Endabrechnung.

Einsatz bei Firmeninsolvenzen und im Sozialrecht

Die AK Ried unterstützte im Jahr 2024 auch Arbeitnehmer, deren Betriebe insolvent wurden, und konnte für sie über 732.000 Euro sichern. Im Bereich des Sozialrechts war die AK ebenfalls sehr aktiv und erreichte für ihre Mitglieder mehr als 2,7 Millionen Euro, vor allem in Angelegenheiten rund um Pensionen und Pflegegeld.

Wohnortnaher Service und Engagement für jedes Anliegen

Die AK Ried legt großen Wert darauf, ihren Mitgliedern einen guten Service in ihrer unmittelbaren Umgebung anzubieten, damit diese einfach zu ihrem Recht kommen können. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um kleine oder große Beträge handelt – die AK setzt sich engagiert für die Ansprüche ihrer Mitglieder ein, wie das Beispiel von erkämpften 136 Euro für unbezahlte Überstunden oder die Korrektur einer falsch berechneten Abfertigung in Höhe von über 31.000 Euro zeigt.

Erfolgreiche Korrektur einer falsch berechneten Abfertigung

Ein Kraftfahrer aus dem Bezirk Ried ließ nach seinem Eintritt in die Pension seine Endabrechnung von der Arbeiterkammer (AK) überprüfen. Dabei wurde festgestellt, dass seine Abfertigung falsch berechnet worden war, da seine regelmäßigen Überstunden nicht berücksichtigt wurden. Die AK kontaktierte das Unternehmen, das den Fehler einsah und dem ehemaligen Mitarbeiter daraufhin knapp 12.700 Euro an Abfertigung nachzahlte.

Anerkennung von Schwerarbeitszeiten nach Klage der AK Ried

Ein Anlagenfahrer aus dem Bezirk Ried arbeitete fast 17 Jahre lang regelmäßig in der Nachtschicht. Sein Antrag auf Anerkennung von Schwerarbeitszeiten wurde von der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) zunächst abgelehnt. Die AK Ried legte jedoch Klage ein und konnte vor Gericht beweisen, dass der Mann an mindestens sieben Tagen im Monat Nachtarbeit leistete. Das Gericht gab der Klage statt, erkannte 200 Schwerarbeitsmonate an, und das AK-Mitglied kann nun mit 60 Jahren in Schwerarbeitspension gehen.

Bilanz-Pressekonferenz der AK Ried am 12. März 2025 mit AK-Präsident Andreas Stangl und AK-Bezirksstellenleiter Mag. Christian Breyer
Quelle: Arbeiterkammer OÖ
29.03.2025